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Zon­ta-Wis­sen­schafts­preis 2019: Dr. Se­vil Dräx­ler von der Uni­ver­si­tät Pa­der­born für For­schung in der In­for­ma­tik aus­ge­zeich­net

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Am Mittwoch, 30. Oktober, zeichnete der Zonta-Club Paderborn Dr. Sevil Dräxler, Absolventin des „Paderborn Center for Advanced Studies“ (PACE) der Universität Paderborn, mit dem „Zonta-Wissenschaftspreis 2019“ aus. Der mit 1.500 Euro dotierte Preis würdigt Doktorandinnen für herausragende Forschungsleistungen. Sevil Dräxler wuchs im iranischen Täbris auf, absolvierte ihr Masterstudium an der Universität Paderborn und verfasste hier ihre Dissertation. Im Sommer erlangte sie den Doktorgrad. Die Wissenschaftlerin forscht im Sonderforschungsbereich (SFB) „On-The-Fly Computing“ der Universität und im Fachbereich „Rechnernetze“ des Instituts für Informatik.

Zu Beginn der Preisverleihung, die im Foyer des Gebäudes F der Universität an der Fürstenallee stattfand, betonte Prof. Dr. Johannes Blömer, Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität Paderborn, dass die Hochschule mit einer Professorinnenquote von rund 36 Prozent im deutschlandweiten Vergleich schon gut dastehe. Es sei aber noch Luft nach oben – auch in den sogenannten MINT-Fächern. „Was wir tun können: Vorbilder liefern, die Schülerinnen und Studentinnen zeigen, dass Frauen in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik erfolgreich sind. Genau hier setzt der Zonta-Wissenschaftspreis an, indem er die Arbeit von Nachwuchswissenschaftlerinnen würdigt“, so Blömer.

Am PACE werden die strukturierten Promotionsprogramme der Universität betreut

Im Anschluss stellte Prof. Dr. Friedhelm Meyer auf der Heide, Sprecher des SFBs „On-The-Fly Computing“ und Vorstandsmitglied des PACE, die Arbeit der Einrichtung vor. Das PACE betreut die strukturierten Promotionsprogramme der Universität Paderborn, also Graduiertenkollegs, Graduate Schools und ähnliche Institutionen. Die Einrichtung wird von den fünf Fakultäten der Hochschule getragen. Sie bietet Nachwuchswissenschaftlern aus der ganzen Welt die Möglichkeit, innerhalb von dreijährigen Promotionsprogrammen ihre Dissertation anzufertigen. Die Programme beinhalten individuelle Betreuung und außerfachliche Weiterbildung, bieten ein internationales und interdisziplinäres Arbeitsumfeld und bereiten systematisch auf Führungsaufgaben in Wissenschaft und Wirtschaft vor. Die vom PACE betreuten Promotionsprogramme absolvierten bislang über 200 Nachwuchswissenschaftler.

Bärbel Meerkötter vom Zonta-Club Paderborn gratulierte Sevil Dräxler: „Wir verleihen unseren Preis nun bereits zum siebten Mal und freuen uns sehr, dass wir Frau Dräxler für ihre exzellente wissenschaftliche Arbeit auszeichnen können.“ Seit 2008 verleiht der Zonta-Club Paderborn seinen Preis an Nachwuchswissenschaftlerinnen der Universität. Drei der einst Ausgezeichneten sind mittlerweile Professorin an einer deutschen Hochschule. Zonta ist ein internationales, überparteiliches Netzwerk, in dem sich berufstätige Frauen in leitender Position zusammengeschlossen haben. Das Netzwerk, das in diesem Jahr 100 Jahre alt wird, möchte die rechtliche, politische, wirtschaftliche, soziale und gesundheitliche Stellung von Frauen fördern und ihren Bildungsstand verbessern.

Preisträgerin optimiert die Strukturen von Online-Diensten und -anwendungen 

„Am Anfang ihres Masterstudiums in Paderborn war Sevil Dräxler für uns eine von vielen, aber ich habe in Prüfungen schnell gemerkt, dass in ihr Potenzial steckt“, blickte Prof. Dr. Holger Karl, Mitglied des SFBs „On-The-Fly-Computing“ und Doktorvater von Dräxler, in seiner Laudatio auf die ersten Begegnungen zurück. Dräxler habe bereits eine ausgezeichnete Masterarbeit verfasst, die in ihrem Fachbereich großen Anklang fand. Ihr weiterer Werdegang als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachgebiet „Rechnernetze“ und die Promotion seien nur folgerichtig gewesen, so Karl.

Zum Abschluss der Preisverleihung stellte Sevil Dräxler unter dem Titel „Es muss anders werden, wenn es besser werden soll“ die zentralen Ergebnisse ihrer Dissertation vor. In ihrer im SFB „On-The-Fly-Computing“ entstandenen Arbeit beschäftigt sich die Wissenschaftlerin mit Streaming-Diensten, Online-Spielen, Mobilfunkverbindungen und deren Komponenten. Hinter den Diensten stecken komplexe, übers Internet verteilte Strukturen. Dräxlers Dissertation zeigt Wege auf, wie sich die Ressourcen, die diese Strukturen benötigen, optimal zuweisen lassen – zur Zufriedenheit von Anbietern und Kunden. Ihr Lösungsansatz: Flexible Strukturen für die Dienste schaffen.

Im Sonderforschungsbereich „On-The-Fly-Computing“ kooperieren Informatiker und Wirtschaftswissenschaftler  

Im SFB „On-The-Fly-Computing“, einem vom vier Sonderforschungsbereichen der Universität Paderborn, entwickeln rund 50 Wissenschaftler aus den Bereichen Informatik und Wirtschaftswissenschaften Techniken und Verfahren für die nahezu automatische Konfiguration von IT-Dienstleistungen aus einfachen Basis-Services. Der 2011 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft bewilligte SFB, der aus dreizehn Teilprojekten besteht, wurde im Mai erneut verlängert und wird mit rund 10 Millionen Euro gefördert.

Weitere Informationen zum PACE, zum SFB „On-The-Fly-Computing“ und zum Zonta-Club Paderborn

https://pace.uni-paderborn.de/de

https://sfb901.uni-paderborn.de

https://zonta-paderborn.de

Foto (Universität Paderborn, Simon Ratmann): Gemeinsame Freude: v. l. Prof. Dr. Holger Karl, Bärbel Meerkötter, Preisträgerin Dr. Sevil Dräxler, Petra Lettermann (Präsidentin des Zonta-Clubs Paderborn), Prof. Dr. Johannes Blömer und Prof. Dr. Friedhelm Meyer auf der Heide.

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